19 Fragen, die Sie im Bewerbungsgespräch besser NICHT stellen sollten

Mann hat ein erschrockenens Gesicht und hält die gefalteten Hände vor den Mund | No Gos im Vorstellungsgespräch

In einem Vorstellungsgespräch dürfen Sie als Bewerber gerne Fragen anbringen. Allerdings sollten Sie gewisse Fragen auf keinen Fall stellen, ansonsten sinken Ihre Chancen auf den Job.

Kritische Fragen & Co.: Verbale No-Gos im Bewerbungsgespräch

Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie sich von Ihrer besten Seite präsentieren. Bringen Sie zum Beispiel Ihre Qualifikationen an und zeigen Sie auf, dass Sie der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle sind. Und seien Sie nicht zu “maulfaul”. Punkten Sie stattdessen mit Engagement, indem Sie eigene Fragen im Bewerbungsgespräch stellen.

Doch seien Sie auch vorsichtig! Es gibt peinliche und kritische Fragen im Vorstellungsgespräch, die Sie als Bewerber lieber nicht in den Raum werfen sollten. Welche das sind, listen wir hier auf, damit Sie nicht unnötig in ein oder mehrere Fettnäpfchen treten.
 

“Wie war nochmals Ihr Name?”

Lädt Sie ein HR-Mitarbeiter zum Bewerbungsgespräch ein, wird dieser höchstwahrscheinlich anwesend sein. Unter Umständen kündigt man auch an, dass vielleicht Ihr potentieller Vorgesetzter Sie sehen möchte. Merken Sie sich deshalb die Namen, die Sie per Mail oder am Telefon genannt bekommen.

Gleiches gilt bei der Vorstellung: Hören Sie bei unbekannten Namen genau hin und merken Sie sich diese. Denn ein Nachfragen kann so rüberkommen, als würden Sie die Personen nicht schätzen.
 

“Wie lange dauert das Bewerbungsgespräch?”

Wenn Sie diese Frage anbringen, wirkt das so, als wären Sie unter Zeitdruck. Und Zeitdruck bedeutet, Sie nehmen das Vorstellungsgespräch nicht ernst - und damit auch nicht die Suche nach einem neuen Job.
 

“Können wir den Bewerbungsprozess beschleunigen?”

Auch das vermittelt einerseits den Eindruck, als hätten Sie es eilig. Warum? Benötigen Sie dringend einen Job, weil Sie Geldsorgen haben? Andererseits suggerieren Sie hochnäsig, dass das Unternehmen mit Ihnen den besten Kandidaten gefunden hätte. So in der Art: “Besser wird es nicht mehr, nehmen Sie mich gleich!” 
 

“Was stellt Ihr Unternehmen nochmals her?”

Diese Nachfrage stellt ein No-Go im Bewerbungsgespräch dar. Ebenso Sätze wie “In welcher Branche sind Sie tätig?” oder “Ach, wirklich? Das wusste ich gar nicht.”

Damit lassen Sie durchblicken, dass Sie sich im Vorfeld nicht über die Firma, bei der Sie sich bewerben, richtig informiert haben. Dabei stehen auf den Websites in der Regel alle wichtigen Fakten. Kennen Sie diese nicht, haben Sie wohl kein echtes Interesse an dem Unternehmen und dem ausgeschriebenen Job.
 

“Warum hat Ihr Unternehmen solch einen schlechten Ruf?”

Sie haben ein wenig zu dem Unternehmen gegoogelt - sehr gut! Es kann vorkommen, dass Sie kritische Stimmen, schlechte Bewertungen oder negative Pressemeldungen finden. Diese beeinflussen natürlich Ihr Bild.

Sollte der erste Eindruck weniger positiv ausfallen, dann behalten Sie das für sich. Machen Sie das (vermeintlich) schlechte Image nicht zu einem Thema im Vorstellungsgespräch. Derartiges könnte Ihre Ansprechpartner in eine Verteidigungshaltung bringen, was keiner mag. Das trübt die Stimmung des Gesprächs. Dabei wollen Sie doch “good vibrations” haben, um ihre Aussichten auf den Job zu steigern, oder?
 

“Worum geht es in der ausgeschriebenen Stelle?”

Sie möchten einen neuen Job, wissen aber nicht, worauf Sie sich beworben haben? Was tun Sie in dem Vorstellungsgespräch? Wer nicht weiß, was es mit der Position auf sich hat, ist definitiv fehl am Platz. 
 

“Wie lange gilt die Urlaubssperre?”

Sie suchen eine neue Herausforderung und denken dabei sofort an Erholung? Dieses Bild entsteht womöglich, wenn Sie im Vorstellungsgespräch das Thema Urlaub bzw. Urlaubssperre anbringen. Lassen Sie deshalb diese Bewerberfrage lieber weg.
 

“Was gibt’s in der Kantine zum Essen?”

Diese Frage ist banal. Und sie klingt wie die nach der Urlaubssperre. Haben Sie nichts Wichtigeres im Kopf? Immerhin geht es in dem Vorstellungsgespräch um Ihre berufliche Zukunft. Oder sind Sie derart nervös, dass Sie sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren können? Beides kommt bei Recruitern und anderen Personalentscheidern nicht gut an. 
 

“Wie viele Ausländer arbeiten bei Ihnen?”

Stellen Sie keine Fragen, die mit Abstammung, Geschlechtern, Religionen, Politik, persönlichen Ansichten oder anderen heiklen Themen zusammenhängen. Ansonsten erwecken Sie schnell den Eindruck, dass Sie engstirnig, frauenfeindlich oder gar rassistisch sind! Damit sinken Ihre Chancen auf die Stelle rapide.

“Wie sieht es mit einem Firmenwagen aus?”

Läuft Ihr Vorstellungsgespräch gut, kann es schnell zu Gehaltsverhandlungen kommen. Sicherlich möchten Sie nicht nur ein gutes Gehalt, sondern auch attraktive Benefits und Zusatzleistungen herausschlagen. Das ist verständlich. Doch gehen Sie nicht zu plump und direkt vor. Besonders, wenn es in Ihrer Position als unüblich oder gar unnötig gilt, einen Firmenwagen zu fahren.
 

“Wann bekomme ich die erste Gehaltserhöhung?”

Da sind wir wieder beim Thema Geld. Anscheinend drehen sich Ihre Gedanken nur um das Monetäre. Unser Tipp: Fokussieren Sie sich erst einmal darauf, den Job überhaupt zu bekommen, bevor Sie an die weitere Zukunft denken. 
 

“Haben Sie keine bessere Position für mich?”

Sie halten sich für etwas Besseres? Warum haben Sie sich dann auf die ausgeschriebene Stelle beworben? Warum sind Sie beispielsweise zu einem Vorstellungsgespräch für eine Position als “normaler” Data Scientist gegangen, wenn Sie eigentlich Teamleiter oder Bereichsleiter sein möchten? Stellen Sie sich selbst diese Fragen, bevor Sie einen Personalmitarbeiter um eine höhere Position bitten.
 

“Was bin ich Ihnen wert?”

Kommt es in Ihrem Bewerbungsgespräch zu den Gehaltsverhandlungen, wird man Ihnen ein Gehalt anbieten oder Sie nach Ihren konkreten Gehaltsvorstellungen fragen. Wenn Letzteres der Fall ist, sollten Sie nicht mit einem frechen “Was zahlen Sie mir denn?” oder “Was bin ich Ihnen wert?” reagieren. Das wirkt so, als würde Sie das Unternehmen um jeden Preis haben wollen. Das dürfte aber nur selten der Fall sein.
 

“Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre schlechten IT Systeme auszutauschen?”

Als IT Experte werden Sie bestimmt wissen wollen, welche Hard- und Software in dem Unternehmen zum Einsatz kommt. Fragen Sie danach, zeigen Sie Interesse und Kompetenz. Aber machen Sie die vorhandene Ausstattung nicht gleich im Bewerbungsgespräch schlecht. Das könnte herablassend und besserwisserisch wirken.
 

“Arbeiten Sie noch nach veralteten Projektmanagement-Methoden oder wenden Sie schon Scrum an?”

Diese Frage ist wahrscheinlich gut gemeint: Sie möchten wissen, wie die Projekte organisiert und realisiert werden. Doch Wörtchen wie “noch” und “veraltet” drehen Ihre Nachfrage ins Negative. Sie lassen so durchblicken, dass Sie vermuten, das IT Team wäre nicht “up to date”. Das könnte man Ihnen als Affront auslegen.
 

“Muss ich unbedingt im Team arbeiten?”

Mit dieser Bewerberfrage schießen Sie sich wahrscheinlich gleich ins Aus. In modernen Unternehmen, besonders im IT Bereich, wird Teamarbeit groß geschrieben. Anders lassen sich komplizierte und komplexe Vorhaben nicht lösen. Das bedeutet: Wenn Sie kein Teamplayer sind, sollten Sie unbedingt an Ihren Soft Skills arbeiten!
 

“Wie gut habe ich mich geschlagen?”

Diese Nachfrage können Sie im Leistungssport stellen, aber nicht in einem Vorstellungsgespräch - denn der Personalexperte ist kein Coach. Und er wird Ihnen sicherlich keine Noten oder Tipps für Verbesserungen geben. Ganz im Gegenteil: Er wird sich über Ihre seltsame Frage wundern.
 

“Wie gut sind meine Chancen auf die Stelle?”

Auch diese Frage sollten Sie als Bewerber bei einem Vorstellungsgespräch weglassen. Der Recruiter wird sich bestimmt nicht in die Karten schauen lassen und Ihnen verraten, ob Sie “punkten” konnten.
 

“Möchten Sie heute Abend mit mir ausgehen?”

Echt? Haben Sie wirklich diese Frage gestellt? Flirten oder andere romantisch-sexuelle Fragen sind ein absolutes No-Go im Bewerbungsgespräch! Bleiben Sie stets neutral und werden Sie nicht zu privat oder gar offensiv.
 

Fazit

Die Grenze zwischen guten und schlechten Fragen kann in einem Vorstellungsgespräch sehr schmal ausfallen. Manchmal entscheiden wenige Worte oder die Art der Fragestellung darüber, wie Ihr Nachhaken auf die anwesenden Personen wirkt.

Sind Sie manchmal nicht ganz sicher, ob Ihre Bewerberfrage passend ist? Beherzigen Sie diese Tipps: 

  • Können Sie sich selbst die Antwort auf eine Frage geben, beispielsweise durch eine schnelle Internetrecherche? Dann ist sie unpassend.
  • Klingt Ihre potentielle Frage banal oder oberflächlich? Stellen Sie sie nicht.
  • Mag es so erscheinen, dass Ihre Frage herabsetzend, rassistisch, verletzend, beleidigend oder anstößig klingt? Lassen Sie sie.

Und nun viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung.

Bilder: Adobe Stock