Bewerbungsgespräch als SAP Projektleiter: Diese 10 Fragen können Sie erwarten

Das Wort „Langeweile“ ist für alle, die ein SAP Projekt leiten, sicherlich ein Fremdwort. Als SAP Project Manager bzw. SAP Projektleiter stehen Sie täglich vor spannenden Herausforderungen. Unter anderem müssen Sie mit Ihrem Team komplexe Probleme lösen und die Erwartungen verschiedener Stakeholder erfüllen. Verständlich, dass ein solcher Job sehr gut bezahlt wird und die Unternehmen oft auch mit attraktiven Benefits locken.

Doch bevor Sie eine neue Stelle als SAP Projektleiter antreten können, müssen Sie den Bewerbungsprozess erfolgreich durchlaufen und dabei unter anderem im Vorstellungsgespräch punkten. Damit das gelingt, sollten Sie sich gut vorbereiten und die am häufigsten gestellten Fragen durchgehen.

Mit dieser Einstiegsfrage möchten Ihre Gesprächspartner in dem Vorstellungsgespräch mehr über Sie und Ihren beruflichen Hintergrund erfahren. Hatten Sie seit Ihrer Ausbildung oder Ihrem Studium einen konkreten Karriereplan, den Sie verfolgt haben? Welche Motivation steckt hinter Ihrem Beruf?

Ihre Antwort bietet interessante Einblicke, ob Sie Ihr Berufs- und Privatleben eher strategisch planen oder vieles dem Zufall überlassen. Dies gibt dem Personalverantwortlichen wertvolle Hinweise auf Ihre Persönlichkeit.
 

„Wie erklären Sie Fremden auf einer Party Ihren Job?“

Mit dieser Frage möchte der Personalverantwortliche zum einen herausfinden, ob Sie eine klare Vorstellung von Ihrem Beruf haben. Mit anderen Worten: Wissen Sie genau, was Ihren Job als SAP Projektleiter ausmacht und wie Ihr Arbeitsalltag aussieht? Oder haben Sie nur eine vage Vorstellung davon, was die ausgeschriebene Stelle beinhaltet?

Zum anderen müssen Sie bei der Beantwortung der Frage zeigen, dass Sie Ihren vielseitigen Beruf in wenigen, leicht verständlichen Worten erklären können, so dass auch Laien alles verstehen. Die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte anderen, die wenig Ahnung von einer Materie haben, zu vermitteln, ist für SAP Project Manager extrem wichtig. Nur so kann es Ihnen gelingen, alle Projektbeteiligten auf den gleichen Wissensstand zu bringen und zwischen unterschiedlichen Sichtweisen zu vermitteln.
 

„Auf welche SAP Produkte und Projekte sind Sie spezialisiert?“

Von SAP ABAP über SAP Fiori und SAP ERP bis hin zu SAP Data Warehouse Cloud und SAP Analytics Cloud: Der „SAP Kosmos“ ist riesig. Von Ihnen wird ein sogenanntes T-Shaped-Profil erwartet. Das bedeutet, dass Sie mindestens ein oder zwei SAP Produkte oder SAP Module beherrschen und darüber hinaus weitere gut kennen.

Wenn Sie schon mehrere SAP Projekte geleitet haben, wissen Sie, dass es in jedem Fachbereich andere Ziele und auch Hürden gibt, die es zu überwinden gilt. Mit einem erstklassigen Fachwissen und einer langjährigen Expertise verfügen Sie über das nötige Rüstzeug, um auch große Projekte oder die Position als Senior SAP Project Manager erfolgreich zu meistern.
 

„Wie sind Ihre Kenntnisse im Bereich SAP S/4HANA?“

SAP S/4HANA ist derzeit das Thema in der SAP Welt. Unternehmen jeder Größe planen eine Migration auf das neue System oder den Aufbau einer neuen, passenden Infrastruktur. Ein Vorhaben, das viel Zeit, große Teams, ein ordentliches Budget und viele Nerven kosten kann. 

Um solche Großprojekte erfolgreich zu managen, werden erfahrene SAP Projektmanager händeringend gesucht. Insbesondere solche, die über fundierte Kenntnisse in SAP R/3 und S/4HANA verfügen und damit die Besonderheiten des Systemwechsels genau verstehen. 
 

„An welchen großen SAP Projekten waren Sie bereits beteiligt?“

Das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, möchte einschätzen können, ob Sie eher ein SAP Project Manager auf Junior- oder eher auf Senior-Niveau sind. Die Beteiligung an einem oder mehreren Großprojekt zeigt tendenziell, dass Sie schon viele Hochs und Tiefs erlebt haben - und dementsprechend einiges an Erfahrung sammeln konnten.

Waren Sie bislang eher an kleineren SAP Projekten beteiligt, muss das kein Nachteil sein. Es kommt immer darauf an, was das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, konkret sucht und wie Ihre Stellenbeschreibung definiert wurde. Unter Umständen sucht man einen Spezialisten, der viele kleine Projekte parallel statt einem Mega-Projekt managt.
 

„Was waren Ihre größten Herausforderungen bei den vergangenen SAP Projekten?“

Viele Personalverantwortliche greifen im Vorstellungsgespräch gerne auf die STAR-Methode zurück. Die englische Abkürzung steht für "Situation - Task - Action - Result". Mit der STAR-Methode kann der Recruiter oder Ihr zukünftiger Vorgesetzter Ihre Soft Skills und Hard Skills, also Ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen, beurteilen.

Mit der Beantwortung der Frage können Sie auch Ihre Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen. Gelingt es Ihnen, komplexe Aufgabenstellungen und Projekteindrücke in wenigen Sätzen zusammenfassen? Wenn ja, dann erfüllen Sie eine wesentliche Voraussetzung für die Position des SAP Projektleiters.
 

Jede Vorgehensweise hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die Entscheidung zwischen dem Wasserfallmodell und einer agilen Methode für ein SAP-Projekt hängt stark von Faktoren wie der Projektgröße, der Komplexität, den spezifischen Anforderungen sowie der Flexibilität aller Beteiligten ab.

Am besten ist es, die Vor- und Nachteile der beiden Modelle an einigen kurzen Beispielen zu erläutern. Zudem schadet es nicht, wenn Sie erläutern, wie Sie bisher vorgegangen sind. Damit unterstreichen Sie Ihr praktisches Können.
 

„Wie würden Sie folgendes Problem lösen … ?“

Diese Frage stellt Ihnen wahrscheinlich nicht ein Recruiter, sondern ein Fachbereichsleiter oder der Geschäftsführer der Firma. Die Person denkt sich hierzu eine Problemstellung aus. Sie ist daran interessiert zu sehen, wie Sie reagieren und spontan eine Maßnahme erarbeiten. 

Es würde einen starken Eindruck hinterlassen, wenn Sie sofort eine Lösung anbieten könnten. Jedoch ist der Prozess der Problemlösung ebenso wichtig. Ihr Dialogpartner wird vermutlich einige detaillierte Nachfragen stellen. Ergreifen Sie diese Chance, um im Vorstellungsgespräch Ihre Expertise als SAP Projektleiter unter Beweis zu stellen!
 

„Wie und wo haben Sie sich in den letzten Jahren fortgebildet?“

Der SAP Kosmos ist, wie die gesamte IT Welt, einem schnellen Wandel unterworfen. Der Personalverantwortliche möchte von Ihnen hören, dass Sie sich ständig weiterbilden, zum Beispiel durch Schulungen, Kongressbesuche oder relevante Zertifizierungen. Außerdem können Sie punkten, wenn Sie angeben, dass Sie sich auch privat für Projektmanagement und das SAP Business interessieren und deshalb einschlägige Zeitschriften, Blogs und Foren lesen.

Wichtig: Erfinden Sie keine Fortbildung! Machen Sie in Ihrer Bewerbung nur korrekte Angaben und übertreiben Sie nicht! Entdeckt der potenzielle Arbeitgeber Lügen oder falsche Angaben, wird er Sie sofort vom Bewerbungsverfahren ausschließen. Bekommen Sie den Job und die Unwahrheiten werden nach der Anstellung bekannt, kann eine fristlose Kündigung oder sogar eine Klage die Folge sein.
 

„Wie sehen Sie die Zukunft von SAP und seinen Produkten?“

Als Bewerber für die Position des SAP Projektleiters ist es wichtig, eine fundierte Meinung über den aktuellen Stand und die Zukunft von SAP zu haben. Zeigen Sie Ihren Standpunkt auf und begründen Sie ihn fundiert mit Fakten und Zahlen, garniert mit Ihren eigenen Erfahrungen.

Wenn Sie noch keine klare Meinung zur möglichen Weiterentwicklung von SAP und seinen Produkten haben, kann das darauf hindeuten, dass Sie sich nicht ausreichend mit Ihrem Fachgebiet beschäftigen. Es ist daher ratsam, sich vor dem Vorstellungsgespräch die Positionen anderer SAP Experten anzuhören.
 

Fazit

SAP Projekte sind für Unternehmen in der Regel sehr wichtig, da die Systeme wesentliche Funktionen in einer digitalisierten Organisation übernehmen. Als SAP Project Manager nehmen Sie daher eine Schlüsselrolle ein, um die Projekte „in budget“, „in scope“ und „just in time“ zu realisieren.

Damit das gelingt, müssen Sie als Organisator und Vermittler zwischen verschiedenen Interessengruppen agieren. Das erfordert viele spezifische Kompetenzen. Zeigen Sie diese in Ihren Bewerbungsgesprächen und bereiten Sie sich gut auf die zu erwartenden Fragen vor.

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